Bibliele

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Den weißen Fuß vom dünnen Eisen... / Herido el blanco pie...

 

 

045 - 1595

[A una sangría de un pie]

 

Herido el blanco pie del hierro breve,
saludable si agudo, amiga mía,
mi rostro tiñes de melancolía,
mientras de rosicler tiñes la nieve.

Temo (que quien bien ama temer debe)
el triste fin de la que perdió el día,
en roja sangre y en ponzoña fría
bañado el pie que descuidado mueve.

Temo aquel fin, porque el remedio para,
si no me presta el sonoroso Orfeo
con su instrumento dulce su voz clara.

Mas ¡ay!, que cuando no mi lira, creo
que mil veces mi voz te revocara,
y otras mil te perdiera mi deseo.

045 - 1595

[Auf einen Aderlaβ am Fuβ]

 

Den weißen Fuß vom dünnen Eisen schon verwundet
– heilkräftig, wenn auch scharf, du liebe Freundin –,
färbst du mit melancholischem Ton mein Antlitz,
indes der Schnee durch dich zur Morgenröte wurde.

Ich fürchte – denn der recht liebt, soll sich auch doch fürchten –
das traur’ge Ende der, die nicht mehr fand zum Tage (1),
den Fuß in rotem Blut und kaltem Gift gebadet,
da sie ihn unachtsam geregt und wollte fliehen.

Dies Ende fürcht’ ich, weil’s mir an Rettendem gebricht,
wenn mir Orpheus, der wohlklingende, nicht ausleiht
mit seinem süßen Instrument, die klare Stimme.

Doch, ach!, wenn meine Leier nicht, die Stimme mein
riefe tausendemal zurück dich an das Licht
und abertausend kämst du ab von meinem Wünschen.

(1) Anspielung auf Eurydike.

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