Kurt Tucholsky

* Berlin 9. 1. 1890, † Hindås bei Göteborg 21. 12. 1935.
(Kurztexte / Textos breves)

Kurt Tucholsky

Kurt Tucholsky

 

DIE LEIBESFRUCHT SPRICHT

 

Für mich sorgen sie alle: Kirche, Staat, Ärzte und Richter.

Ich soll wachsen und gedeihen; ich soll neun Monate schlummern; ich soll es mir gut sein lassen – sie wünschen mir alles Gute. Sie behüten mich. Sie wachen über mich. Gnade Gott, wenn meine Eltern mir etwas antun; dann sind sie alle da. Wer mich anrührt, wird bestraft; meine Mutter fliegt ins Gefängnis, mein Vater hintennach; der Arzt, der es getan hat, muß aufhören, Arzt zu sein; die Hebamme, die geholfen hat, wird eingesperrt – ich bin eine kostbare Sache.

Für mich sorgen sie alle: Kirche, Staat, Ärzte und Richter.

Neun Monate lang.

Wenn aber diese neun Monate vorbei sind, dann muß ich sehn, wie ich weiterkomme.

Die Tuberkulose? Kein Arzt hilft mir. Nichts zu essen? keine Milch? – kein Staat hilft mir. Qual und Seelennot? Die Kirche tröstet mich, aber davon werde ich nicht satt. Und ich habe nichts zu brechen und zu beißen, und stehle ich: gleich ist ein Richter da und setzt mich fest.

Fünfzig Lebensjahre wird sich niemand um mich kümmern, niemand. Da muß ich mir selbst helfen.

Neun Monate lang bringen sie sich um, wenn mich einer umbringen will.

Sagt selbst:

Ist das nicht eine merkwürdige Fürsorge –?

 

HABLA EL FRUTO DEL VIENTRE

 

De mí cuidan todos: Iglesia, Estado, médicos y jueces.

He de crecer y medrar; he de dormitar nueve meses; he de pasarla bien – ellos me prodigan los mejores deseos. Me protegen. Velan por mí. Dios se apiade, si mis padres me hacen algún daño; entonces todos están presentes. Quien me toca, es castigado; mi madre vuela a la prisión, mi padre detrás de ella; el médico que lo hizo, debe cesar de ser médico; la partera que ayudó, es encarcelada: soy en verdad un objeto precioso.

De mí cuidan todos: Iglesia, Estado, médicos y jueces.

Durante nueve meses.

Pero cuando estos nueve meses pasaron, tengo que ver cómo seguir adelante.

¿La tuberculosis? Ningún médico me ayuda. ¿Nada para comer? ¿No tengo leche?: ningún Estado me ayuda. ¿Tormento y angustia en mi alma? La Iglesia me consuela, pero con el consuelo no puedo saciarme. Y si no tengo en qué hincar el diente, y robo: de inmediato aparece un juez y me detiene.

Durante cincuenta años de mi vida, nadie se preocupará por mí, nadie. Tengo que arreglármelas por mí mismo.

Durante nueve meses se matan entre ellos, si alguno quiere matarme.

Decidme:

¿No es ésta, en verdad, una curiosa tutela…?

(1927)

 

(1927)

 

 

 

 

WO KOMMEN DIE LÖCHER IM KÄSE HER?

Das Werk zwingt schon durch die Gelehrsamkeit, die in ihm verkocht erscheint, Bewunderung ab, besonders einem Leser wie mir, dessen Bildung an Emmentaler Käse erinnert, indem sie wie dieser größtenteils aus Lücken besteht.

Alfred Polgar

Wenn abends wirklich einmal Gesellschaft ist, bekommen die Kinder vorher zu essen. Kinder brauchen nicht alles zu hören, was Erwachsene sprechen, und es schickt sich auch nicht, und billiger ist es auch. Es gibt belegte Brote; Mama nascht ein bißchen mit, Papa ist noch nicht da.

»Mama, Sonja hat gesagt, sie kann schon rauchen – sie kann doch noch gar nicht rauchen!« – »Du sollst bei Tisch nicht reden.« – »Mama, guck mal die Löcher in dem Käse!« – Zwei Kinderstimmen, gleichzeitig: »Tobby ist aber dumm! Im Käse sind doch immer Löcher!« Eine weinerliche Jungenstimme: »Na ja – aber warum? Mama! Wo kommen die Löcher im Käse her?« – »Du sollst bei Tisch nicht reden!« – »Ich möcht aber doch wissen, wo die Löcher im Käse herkommen!« – Pause. Mama: »Die Löcher… also ein Käse hat immer Löcher, da haben die Mädchen ganz recht!… ein Käse hat eben immer Löcher.« – »Mama! Aber dieser Käse hat doch keine Löcher! Warum hat der keine Löcher? Warum hat der Löcher?« – »Jetzt schweig und iß. Ich hab dir schon hundertmal gesagt, du sollst bei Tisch nicht reden! Iß!« – »Bwww –! Ich möcht aber wissen, wo die Löcher im Käse… aua, schubs doch nicht immer… !« Geschrei. Eintritt Papa.

»Was ist denn hier los? Gun Ahmt!« – »Ach, der Junge ist wieder ungezogen!« – »Ich bin gah nich ungezogen! Ich will nur wissen, wo die Löcher im Käse herkommen. Der Käse da hat Löcher, und der hat keine –!« Papa: »Na, deswegen brauchst du doch nicht so zu brüllen! Mama wird dir das erklären!« – Mama: »Jetzt gib du dem Jungen noch recht! Bei Tisch hat er zu essen und nicht zu reden!« – Papa: »Wenn ein Kind was fragt, kann man ihm das schließlich erklären! Finde ich.« – Mama: »Toujours en présence des enfants! Wenn ich es für richtig finde, ihm das zu erklären, werde ich ihm das schon erklären. Nu iß!« – »Papa, wo doch aber die Löcher im Käse herkommen, möcht ich doch aber wissen!« – Papa: »Also, die Löcher im Käse, das ist bei der Fabrikation; Käse macht man aus Butter und aus Milch, da wird er gegoren, und da wird er feucht; in der Schweiz machen sie das sehr schön – wenn du groß bist, darfst du auch mal mit in die Schweiz, da sind so hohe Berge, da liegt ewiger Schnee darauf – das ist schön, was?« – »Ja. Aber Papa, wo kommen denn die Löcher im Käse her?« – »Ich habs dir doch eben erklärt: die kommen, wenn man ihn herstellt, wenn man ihn macht.« – »Ja, aber… wie kommen denn die da rein, die Löcher?« – »Junge, jetzt löcher mich nicht mit deinen Löchern und geh zu Bett! Marsch! Es ist spät!« – »Nein! Papa! Noch nicht! Erklär mir doch erst, wie die Löcher im Käse… « Bumm. Katzenkopf. Ungeheuerliches Gebrüll. Klingel.

Onkel Adolf. »Guten Abend! Guten Abend, Margot – 'n Ahmt – na, wie gehts? Was machen die Kinder? Tobby, was schreist du denn so?« – »Ich will wissen… « – »Sei still… !« – »Er will wissen… « – »Also jetzt bring den Jungen ins Bett und laß mich mit den Dummheiten in Ruhe! Komm, Adolf, wir gehen solange ins Herrenzimmer; hier wird gedeckt!« – Onkel Adolf: »Gute Nacht! Gute Nacht! Alter Schreihals! Nu hör doch bloß mal… ! Was hat er denn?« – »Margot wird mit ihm nicht fertig – er will wissen, wo die Löcher im Käse herkommen, und sie hats ihm nicht erklärt.« – »Hast dus ihm denn erklärt?« – »Natürlich hab ichs ihm erklärt.« – »Danke, ich rauch jetzt nicht – sage mal, weißt du denn, wo die Löcher herkommen?« – »Na, das ist aber eine komische Frage! Natürlich weiß ich, wo die Löcher im Käse herkommen! Die entstehen bei der Fabrikation durch die Feuchtigkeit… das ist doch ganz einfach!« – »Na, mein Lieber… da hast du dem Jungen aber ein schönes Zeugs erklärt! Das ist doch überhaupt keine Erklärung!« – »Na, nimm mirs nicht übel – du bist aber komisch! Kannst du mir denn erklären, wo die Löcher im Käse herkommen?« – »Gott sei Dank kann ich das.« – »Also bitte.«

»Also, die Löcher im Käse entstehen durch das sogenannte Kaseïn, was in dem Käse drin ist.« – »Das ist doch Quatsch.« – »Das ist kein Quatsch.« – »Das ist wohl Quatsch; denn mit dem Kaseïn hat das überhaupt nichts zu… gun Ahmt, Martha, gun Ahmt, Oskar… bitte, nehmt Platz. Wie gehts?… überhaupt nichts zu tun!«

»Was streitet ihr euch denn da rum?« – Papa: »Nu bitt ich dich um alles in der Welt; Oskar! du hast doch studiert und bist Rechtsanwalt: haben die Löcher im Käse irgend etwas mit Kaseïn zu tun?« – Oskar: »Nein. Die Käse im Löcher… ich wollte sagen: die Löcher im Käse rühren daher… also die kommen daher, daß sich der Käse durch die Wärme bei der Gärung zu schnell ausdehnt!« Hohngelächter der plötzlich verbündeten reisigen Helden Papa und Onkel Adolf. »Haha! Hahaha! Na, das ist eine ulkige Erklärung! Der Käse dehnt sich aus! Hast du das gehört? Haha… !«

Eintritt Onkel Siegismund, Tante Jenny, Dr. Guggenheimer und Direktor Flackeland. Großes »Guten Abend! Guten Abend! –… gehts?… unterhalten uns gerade… sogar riesig komisch… ausgerechnet Löcher im Käse!… es wird gleich gegessen… also bitte, dann erkläre du –!«

Onkel Siegismund: »Also – die Löcher im Käse kommen daher, daß sich der Käse bei der Gärung vor Kälte zusammenzieht!« Anschwellendes Rhabarber, Rumor, dann großer Ausbruch mit voll besetztem Orchester: »Haha! Vor Kälte! Hast du schon mal kalten Käse gegessen? Gut, daß Sie keinen Käse machen, Herr Apolant! Vor Kälte! Hähä!« – Onkel Siegismund beleidigt ab in die Ecke.

Dr. Guggenheimer: »Bevor man diese Frage entscheiden kann, müssen Sie mir erst mal sagen, um welchen Käse es sich überhaupt handelt. Das kommt nämlich auf den Käse an!« Mama: »Um Emmentaler! Wir haben ihn gestern gekauft… Martha, ich kauf jetzt immer bei Danzel, mit Mischewski bin ich nicht mehr so zufrieden, er hat uns neulich Rosinen nach oben geschickt, die waren ganz… « Dr. Guggenheimer: »Also, wenn es Emmentaler war, dann ist die Sache ganz einfach. Emmentaler hat Löcher, weil er ein Hartkäse ist. Alle Hartkäse haben Löcher.«

Direktor Flackeland: »Meine Herren, da muß wohl wieder mal ein Mann des praktischen Lebens kommen… die Herren sind ja größtenteils Akademiker… « (Niemand widerspricht.) »Also, die Löcher im Käse sind Zerfallsprodukte beim Gärungsprozeß. Ja. Der… der Käse zerfällt, eben… weil der Käse… « Alle Daumen sind nach unten gerichtet, das Volk steht auf, der Sturm bricht los. »Pö! Das weiß ich auch! Mit chemischen Formeln ist die Sache nicht gemacht!« Eine hohe Stimme: »Habt ihr denn kein Lexikon –?«

Sturm auf die Bibliothek. Heyse, Schiller, Goethe, Bölsche, Thomas Mann, ein altes Poesiealbum – wo ist denn… richtig!

GROBKALK BIS KERBTIERE

Kanzel, Kapital, Kapitalertragssteuer, Karbatsche, Kartätsche, Karwoche, Käse –! »Laß mich mal! Geh mal weg! Pardon! Also:

›Die blasige Beschaffenheit mancher Käsesorten rührt her von einer Kohlensäureentwicklung aus dem Zucker der eingeschlossenen Molke.‹« Alle, unisono: »Hast es. Was hab ich gesagt?«… »›eingeschlossenen Molke und ist… ‹ wo geht denn das weiter? Margot, hast du hier eine Seite aus dem Lexikon rausgeschnitten? Na, das ist doch unerhört – wer war hier am Bücherschrank? Sind die Kinder… ? Warum schließt du denn den Bücherschrank nicht ab?« – »Warum schließt du den Bücherschrank nicht ab ist gut – hundertmal hab ich dir gesagt, schließ du ihn ab– « – »Nu laßt doch mal: also wie war das? Ihre Erklärung war falsch. Meine Erklärung war richtig.« – »Sie haben gesagt, der Käse kühlt sich ab!« – »Sie haben gesagt, der Käse kühlt sich ab – ich hab gesagt, daß sich der Käse erhitzt!« – »Na also, dann haben Sie doch nichts von der kohlensauren Zuckermolke gesagt, wie da drinsteht!« – »Was du gesagt hast, war überhaupt Blödsinn!« – »Was verstehst du von Käse? Du kannst ja nicht mal Bolles Ziegenkäse von einem alten Holländer unterscheiden!« – »Ich hab vielleicht mehr alten Holländer in meinem Leben gegessen wie du!« – »Spuck nicht, wenn du mit mir sprichst!« Nun reden alle mit einemmal.

Man hört:

– »Betrag dich gefälligst anständig, wenn du bei mir zu Gast bist… !« – »saurige Beschaffenheit der Muckerzolke… « – »mir überhaupt keine Vorschriften zu machen!«… »Bei Schweizer Käse – ja! Bei Emmentaler Käse – nein!… « – »Du bist hier nicht bei dir zu Hause! hier sind anständige Leute… « – »Wo denn –?« – »Das nimmst du zurück! Das nimmst du sofort zurück! Ich lasse nicht in meinem Hause meine Gäste beleidigen – ich lasse in meinem Hause meine Gäste nicht beleidigen! Du gehst mir sofort aus dem Haus!« – »Ich bin froh, wenn ich raus bin – deinen Fraß brauche ich nicht!« – »Du betrittst mir nicht mehr meine Schwelle!« – »Meine Herren, aber das ist doch… !« – »Sie halten überhaupt den Mund – Sie gehören nicht zur Familie!… « – »Na, das hab ich noch nicht gefrühstückt!« – »Ich als Kaufmann… !« – »Nu hören Sie doch mal zu: Wir hatten im Kriege einen Käse – « – »Das war keine Versöhnung! Es ist mir ganz egal, und wenn du platzt: Ihr habt uns betrogen, und wenn ich mal sterbe, betrittst du nicht mein Haus!« – »Erbschleicher!« – »Hast du das –!« – »Und ich sag es ganz laut, damit es alle hören: Erbschleicher! So! Und nu geh hin und verklag mich!« – »Lümmel! Ein ganz fauler Lümmel, kein Wunder bei dem Vater!« – »Und deine? Wer ist denn deine? Wo hast du denn deine Frau her?« – »Raus! Lümmel!« – »Wo ist mein Hut? In so einem Hause muß man ja auf seine Sachen aufpassen!« – »Das wird noch ein juristisches Nachspiel haben! Lümmel!… « – »Sie mir auch –!«

In der Türöffnung erscheint Emma, aus Gumbinnen, und spricht: »Jnädje Frau, es is anjerichtet –!«

4 Privatbeleidigungsklagen. 2 umgestoßene Testamente. 1 aufgelöster Soziusvertrag. 3 gekündigte Hypotheken. 3 Klagen um bewegliche Vermögensobjekte: ein gemeinsames Theaterabonnement, einen Schaukelstuhl, ein elektrisch heizbares Bidet. 1 Räumungsklage des Wirts.

Auf dem Schauplatz bleiben zurück ein trauriger Emmentaler und ein kleiner Junge, der die dicken Arme zum Himmel hebt und, den Kosmos anklagend, weithinhallend ruft:

»Mama! Wo kommen die Löcher im Käse her –?«

 

 

¿DE DÓNDE VIENEN LOS AGUJEROS EN EL QUESO?

La obra arranca ya el asombro por la erudición que aparece recocida en ella, en especial a un lector como yo, cuya cultura recuerda al queso Gruyère, ya que, como éste, se compone en su mayor parte de agujeros.

Alfred Polgar

Cuando realmente vienen visitas por la noche, a los chicos se les da de comer con anticipación. Los chicos no tienen por qué oír todo lo que dicen los adultos; tampoco corresponde, y sale también más barato. Hay emparedados; mamá pica un poquito con ellos, papá aún no ha llegado.

«Mamá, Sonia dijo que ella ya puede fumar… ¡ella no puede fumar todavía!» –«No debes hablar en la mesa.» –«Mamá, ¡mira los agujeros en el queso!» –Dos voces infantiles, a la vez: «¡Pero qué tonto es Tobby! ¡En el queso hay siempre agujeros!» Una llorosa voz de niño: «Y sí… ¿pero por qué? ¿Mamá? ¿De dónde vienen los agujeros en el queso?» –«No debes hablar en la mesa.» –«¡Pero quisiera saber, de dónde vienen los agujeros en el queso!» –Pausa. Mamá: «Los agujeros… bueno, un queso siempre tiene agujeros, ¡en eso las chicas tienen toda la razón!… es que un queso tiene siempre agujeros.» –«¡Mamá! ¡Pero este queso no tiene ningún agujero! ¿Por qué éste no tiene agujeros? ¿Por qué aquél tiene agujeros?» –«Ahora calla, y come. ¡Ya te he dicho cien veces que no debes hablar en la mesa! ¡Come!» –«¡Buaaa…! Pero quisiera saber de dónde los agujeros en el queso… ¡auuu, no me estés siempre empujando…!» Griterío. Entrada papá.

«¿Qué está pasando aquí? ¡’nas noches!» –«Ay, el nene está otra vez tan maleducado!» –«¡Yo no estoy maleducado! Sólo quiero saber, de dónde vienen los agujeros en el queso. Ese queso tiene agujeros, y aquél no tiene…!» Papá: «Bueno, ¡por eso no tienes que berrear así! ¡Mamá te lo va a explicar!» –Mamá: «¡Dale encima ahora la razón al chico! ¡En la mesa tiene que comer, y no que hablar!» –Papá: «¡Cuando un chico pregunta algo, bien puede uno finalmente explicárselo! Me parece.» –Mamá: «Toujours en présence des enfants! Cuando me parezca correcto explicárselo, se lo voy a explicar. ¡Ahora, come!» –«Papá, pero de dónde vienen los agujeros en el queso, eso quisiera saberlo!» –Papá: «Bueno, los agujeros en el queso, eso es durante la fabricación; el queso se hace de la manteca y de la leche, se lo fermenta, entonces se humedece; en Suiza lo hacen maravillosamente, allá hay altas montañas, hay nieve eterna en ellas… hermoso, ¿no?» –«Sí. Pero papá, ¿de dónde vienen entonces los agujeros en el queso?» –«Te lo acabo de explicar: vienen, cuando se lo fabrica, cuando se lo hace.» –«Sí, pero… ¿cómo entran en el queso, los agujeros?» –«Mocoso, deja de agujerearme ya con tus agujeros y ve a la cama! ¡Mar…! ¡Ya es tarde!» –«¡No! ¡Papá! ¡Todavía no! Explícame primero, cómo los agujeros en el queso…» Bumm. Coscorrón. Monstruosos berridos. Timbre.

Tío Adolf. «¡Buenas noches! Buenas noches, Margot – ’nas noches… eh, ¿qué tal? ¿Qué hacen los chicos? Tobby, ¿por qué gritas así?» – «Quiero saber…» – «¡Cállate la boca…!» «Él quiere saber…» «¡Bueno, lleva ahora al chico a la cama y déjame en paz con esas tonterías! ¡Ven, Adolf, vamos entretanto al gabinete; aquí estamos a cubierto!» – Tío Adolf: «¡Buenas noches! ¡Buenas noches! ¡Viejo gritón! ¡Bueno, para un poco…! ¿Pero qué le pasa?» –«A Margot se le va de las manos… quiere saber, de dónde vienen los agujeros en el queso, y ella no se lo explicó.» –«Gracias, no voy a fumar ahora… dime, y ¿sabes , de dónde vienen los agujeros en el queso?» – «Bueno, ¡pero ésa sí que es una pregunta cómica [*]! ¡Por supuesto que sé de dónde vienen los agujeros en el queso! Surgen en el proceso de fabricación, por la humedad… ¡es muy sencillo!» –«Bueno, querido… ¡ahí sí que le explicaste al chico algo grandioso! ¡Ésa no es ninguna explicación!» –«Bueno, ¡no me lo tomes a mal, pero… me haces reír! ¿Puedes pues explicarme tú, de dónde vienen los agujeros en el queso?» –«Gracias a Dios, sí, puedo.» –«Entonces, adelante.»

«Bien: los agujeros en el queso surgen en virtud de la llamada caseína, que está contenida en el queso.» –«Eso es un disparate.» –«Eso no es ningún disparate.» –«Eso es un disparate total; pues con la caseína no tiene absolutamente nada que… ’nas noches, Martha, ’nas noches, Oskar… por favor, tomad asiento. ¿Qué tal? ¡…absolutamente nada que ver!»

«¿Sobre qué discutís?» –Papá: «Ahora, te ruego por lo que más quieras; ¡Oskar! Tú has hecho una carrera y eres abogado: ¿tienen los agujeros en el queso algo que ver con la caseína?» –Oskar: «No. Los quesos en el agujero… quiero decir: los agujeros en el queso proceden… digo, ¡vienen de que el queso, por el calor, durante la fermentación, se dilata con demasiada rapidez!» Risa de mofa de ambos héroes belicosos, aliados de súbito, papá y tío Adolf: «¡Jaja! ¡Jajaja! ¡Bueno, ésta sí que es una explicación graciosa! ¡El queso se dilata! ¿Lo has oído? ¡Jaja…!»

Entrada tío Siegismund, tía Jenny, Dr. Guggenheimer y Director Flackeland. Grandiosas «¡Buenas noches! ¡Buenas noches! – ¿…’ tal? …estábamos conversando… algo muy cómico… ¡precisamente agujeros en el queso!… enseguida comemos… bueno, ¡por favor, ahora, explica tú –!»

Tío Siegismund: «Bien… los agujeros en el queso, ¡vienen de que el queso, durante la fermentación, se contrae por el frío!» Murmullo en crescendo, barullo, luego erupción con plena orquesta: «¡Jaja! ¡Por el frío! ¿Comiste alguna vez queso frío? ¡Suerte que no fabrica Ud. queso, Sr. Apolant! ¡Por el frío! ¡Jeje!» –El tío Siegismund se retira, ofendido, al rincón.

Dr. Guggenheimer: «Antes de poder decidir esta cuestión, tienen que decirme, de qué queso es que se trata. ¡Es que todo depende del tipo de queso!» Mamá: «¡De Gruyère [**]! Lo compramos ayer… Martha, yo siempre compro en lo de Danzel, con Mischewski ya no estoy tan conforme, hace poco nos mandó unas pasas de uva, que estaban todas…» Dr. Guggenheimer: «Entonces, si era Gruyère, la cosa es muy sencilla. El Gruyère tiene agujeros, porque es un queso duro. Todos los quesos duros tienen agujeros.»

Director Flackeland: «Caballeros, lo que necesitamos es probablemente volver a interrogar a un hombre de la vida práctica… los caballeros son por cierto en su mayoría académicos…» (Nadie lo contradice.) «Entonces, los agujeros en el queso son productos de desintegración originados en el proceso de la fermentación. Sí. El… el queso se desintegra, precisamente… porque el queso…» Todos los pulgares se dirigen hacia abajo, el pueblo se pone de pie, la tempestad se desata: «¡Pah! ¡Eso lo sé yo también! ¡Con fórmulas químicas no se llega a nada!» Una voz alta: «¿Es que no tenéis una enciclopedia?»

Asalto a la biblioteca. Heyse, Schiller, Goethe, Boelsche, Thomas Mann, un viejo álbum de poesía – ¿Pero dónde está?… ¡Bien!

CAL GRUESA HASTA INSECTOS

Púlpito, capital, impuesto sobre la renta del capital, látigo, cartucho, Semana Santa, queso…! «¡Déjame a mí! ¡Vete! ¡Pardon! Entonces:

‹La naturaleza vesicular de algunas variedades de queso procede de un desarrollo de anhídrido carbónico a partir del azúcar contenida en el suero de la leche.›» Todos, al unísono: «Ahí lo tienes. ¿Qué te dije?»… «‹contenida en el suero de la leche, y es›… ¿dónde sigue? Margot, ¿cortaste aquí una página de la enciclopedia? Bueno, esto es inaudito… ¿quién estuvo aquí junto al armario de los libros? ¿Estuvieron los chicos…? ¿Por qué no cierras con llave el armario de los libros?» –«‹¿Por qué no cierras con llave el armario de los libros?› está bien – cien veces te he dicho que lo cierres…» «Bien, dejemos eso: ¿cómo era entonces? Su explicación era falsa. Mi explicación era correcta.» –«¡Usted dijo, que el queso se enfría!» –«Usted fue el que dijo, que el queso se enfría… ¡yo dije, que el queso se calienta!» –«Y entonces, ¡nada dijo usted del suero azucarado con anhídrido carbónico, como dice ahí!» –«¡Lo que tú dijiste, fue una imbecilidad!» –«¿Qué sabes tú de quesos? ¡Si no puedes distinguir siquiera queso de cabra con cebolla de un queso holandés estacionado!» –«¡Probablemente haya comido en mi vida más holandés estacionado que tú!» –«¡No escupas, al hablar conmigo!» Ahora hablan todos a la vez.

–Se oye:

–«¡Trata de comportarte con corrección, cuando estás de huésped en mi casa…!» «naturaleza acídrica del azúcar asuerada…» «darme a mí prescripción alguna»… «En el queso suizo… ¡sí! En el queso Gruyère… ¡no!» «¡Aquí no estás en tu casa! aquí hay gente correcta…» –«¿Dónde…? ¡De eso, te retractas! ¡De eso, te retractas de inmediato! ¡Yo no permito que en mi casa se ofenda a mis huéspedes… no permito que se ofenda a mis huéspedes en casa! ¡Te retiras de aquí en este instante!» –«Estoy muy feliz de retirarme… ¡No necesito comer tu bazofia!» –«¡No vuelves a pisarme el umbral!» –«Caballeros, ¡pero esto es…!» –«¡Usted se calla la boca! – ¡Usted no es de la familia!…» –«¿Ah sí? ¡No me había desayunado!» –«Yo, ¡como comerciante…!» –«Escúcheme una cosa: En la guerra, teníamos un queso –» –«¡No fue ninguna reconciliación! Me da lo mismo, y aunque revientes: ¡Nos habéis estafado, y aunque me muera, no pisarás mi casa!» –«¡Cazador de herencias!» –«¿Oíste eso…?» –«Y lo digo bien alto, para que todos lo oigan: ¡Cazador de herencias! ¡Eso! ¡Ahora ve, y demándame!» –«¡Patán! ¡Un parásito patán! ¡Qué milagro, con el padre del que sale!» –«¿Y la tuya? ¿Quién es la tuya? A tu mujer, ¿de dónde la sacaste?» –«¡Fuera! ¡Patán!» –«¿Dónde está mi sombrero? ¡En semejante casa, tiene uno que cuidar sus cosas!» –«¡Esto va tener un epílogo jurídico! ¡Patán!…» –«¡Lo mismo usted…!»

En el vano de la puerta aparece Emma, de Gumbinnen, y dice: «¡Señññora, está servido–!»

4 demandas por injurias personales. 2 testamentos invalidados. 1 contrato social rescindido. 3 hipotecas revocadas. 3 demandas por bienes muebles patrimoniales: un abono teatral en común, un sillón de hamaca, un bidet con calefacción eléctrica. 1 demanda de desalojo del propietario.

En el escenario, quedan un triste Gruyère y un niño pequeño, que levanta los rollizos brazos al cielo y, acusando al cosmos, deja oír la vasta resonancia de un clamor:

«¡Mamá! ¿de dónde vienen los agujeros en el queso?»

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[*] El término ›komisch‹ tiene en alemán dos sentidos básicos: 1. <cómico, gracioso, etc.›; 2. ‹extraño, singular, curioso֯›. Tucholsky lo emplea tres veces en el texto. Nos decidimos aquí por el primero.

[**] Tradujimos aquí de propósito erróneamente »Emmentaler« (Käse) por (queso) «Gruyère», como concesión al verosímil local de un queso con muchos augujeros, que la mayoría de la gente identifica, por equivocación, con el segundo.

Cfr.: https://www.elperiodico.com/es/cata-mayor/20210122/diferencias-queso-gruyere-emmental-11468555#La%20Regi%C3%B3n%20de%20Origen


«Le Gruyère AOP NO es el queso de los agujeros, por mucho que la gente insista en decirlo. Es cierto que puede tener pequeños orificios, dispersos y no más grandes que un guisante, pero nada que ver con los que lucen los Emmentaler AOP: tan grandes como una cereza o incluso una nuez. Polinelli explica que estos agujeros se forman durante el proceso de maduración y que el causante de estos es el gas de ácido carbónico: ‹La temperatura dentro de la bodega de fermentación es de aproximadamente 22 grados, desencadenando la fermentación del ácido propiónico dentro del queso. Se genera gas de ácido carbónico y con él los famosos agujeros. En el momento en que los agujeros alcanzan su tamaño correcto, es decir, aproximadamente a las seis u ocho semanas, las ruedas de queso se pasan a la bodega de almacenamiento, donde se encuentran a una temperatura de alrededor de 12 °C. A partir de este momento no se forman más agujeros y el queso se deja para que continúe madurando.›»

 

 

 

EIN GENIESSER

Der dicke Mann spricht:

»Wir marschierten damals von Suwalki in den Tannenwald, den Kriegsschauplatz aufzuräumen. Ich war kein Held – ich bin zu dick. Und der Marsch war so beschwerlich –, den ganzen Weg über sprachen wir über Literatur und kühles Pilsner. Und da habe ich mir geschworen: Theobald, habe ich zu mir gesagt, wenn du hier noch mal gesund wieder rauskommst: du wirst dich in Watte legen. Du wirst überhaupt nie mehr marschieren. Du wirst dich pflegen wie eine Wöchnerin. Ehrenwort. (Wir Soldaten geben uns immer das Ehrenwort.) Gut; der Marsch nahm ein Ende, Suwalki blieb da liegen, wo es immer gelegen hat, der Krieg war aus.

Nun, ich habe mich nicht in Watte gelegt. Und ich marschiere auch noch ganz gut. Aber eine Gewohnheit ist mir geblieben, und Sie glauben nicht, wieviel Freude sie einem macht:

Sehen Sie, da ist dieses blitzend-kalte Glas Wasser. Wenn ich das… Sie erlauben… trinke, dann sehe ich in die kleine Wasserfläche, die da schräg im Glase steht, und denke mir mein Teil.

Ich denke mir nämlich:

Jetzt auf einer heißen Chaussee, mit der Kompanie, und ein Staub und eine Hitze, und diese schwere Wolke von Mannsgeruch über den Reihen, das Hemd klebt am Körper, an den Oberschenkeln heult ein Wolf, den ich mir gelaufen habe, und der Tornister drückt… und was soll das alles… mein Gott… jetzt ein Glas kaltes Wasser… und es ist alles nicht wahr! – Da ist das Glas kalten Wassers, und ich trinke es nun nicht einfach so herunter, nein, ich schmecke seine Kühle, ich lasse es gluckernd durch die Kehle rinnen, ich trinke mit den Kiemen wie ein Fisch, ich koste alle Leiden, die ich nicht zu erleiden brauche –, Sie! das ist ein großer Genuß.

Und so mache ich es in vielen Lagen des Lebens.

Bei mir geht es, wie Sie sehen, recht bescheiden zu. Aber denken Sie doch, was hier alles nicht ist:

Ich gehe umher, und kein Chef sagt zu mir: ›Wenn man natürlich morgens nicht pünktlich da ist, dann hat man abends lange zu tun.‹

Kein Arzt sagt: ›Na, da kommen Sie mal rein –, da will ich mich mal ein bißchen an Ihnen vergreifen! Schwester! Das Kokain – Kopf mehr zurück… noch mehr…‹

Keine Frau sagt zu mir: ›So! Ach sieh mal an! Und der Brief von Hedy? Das war wohl auch nichts? Nein, das war gar nichts! Und wie Fanny gestern… meinst du, ich habe nicht gesehen, wie du Fanny deine Glupschaugen gemacht hast, und noch dazu in meiner Gegenwart, ihr könnt ja nicht mal warten, bis ich aus dem Zimmer bin –, du bist ein alter Bock! Dir ist das ganz gleich, wer das ist – wenn sie nur…‹

Kein Konsulatsbeamter sagt: ›Kommen Sie wegen des Visums morgens nochmal. Wir brauchen dazu ein Impfzeugnis Ihrer Großmutter und eine schriftliche Bescheinigung, daß Sie in unserem Lande keine Papageienzüchterei aufmachen wollen. Und… haben Sie selbst ansteckende Krankheiten?… oder sind Sie Bolschewist…?‹

Kein stellvertretender Parteivorsitzender gibt mir seine ›Einstellung‹ kund.

Keine launenhafte kleine Frau teilt mir mit, daß sie heute nicht wolle und überhaupt nie mehr.

Denken Sie doch, was hier alles nicht ist! Sie! Das ist ein großer Genuß.

Stoiker? Ach, gehen Sie. Marc Aurel? Sehe ich aus wie ein römischer Kaiser? Nein, dergleichen ist es gar nicht. Ich habe nur im Kriege gelernt:

Wenn man sich allemal vergegenwärtigt, wieviel Malheur es auf der Welt gibt, und daß man zufällig im Augenblick nicht daran beteiligt ist, dann schmeckt der Augenblick noch einmal so gut. Ich lebe nicht auf den Höhen des Daseins. Aber man möchte doch gern auf den Höhen des Daseins leben. Und da grabe ich mir eben so meine kleine Grube und blicke hinunter in die gähnende Tiefe… Glück privat.«

UN SIBARITA

El hombre gordo dice:

«Marchábamos entonces desde Suwalki hacia el bosque de abetos, para limpiar el teatro de operaciones. Yo no era ningún héroe… soy demasiado gordo. Y la marcha era tan fatigosa… todo el camino hablamos de literatura y cerveza Pilsen fresca. Y entonces me juré: Theobald, me dije, si sales de aquí sano y salvo: te pondrás entre algodones. Jamás volverás a marchar. Te cuidarás como una parturienta. Palabra de honor. (Nosotros, los soldados, nos damos siempre la palabra de honor.) Bueno; la marcha llegó a su fin, Suwalki quedó allá donde siempre ha estado, la guerra terminó.

Pues bien, yo no me he puesto entre algodones. Y hasta marcho aún sin ninguna dificultad. Pero una costumbre me ha quedado, y Ud. no va a creer cuánto placer encuentra uno en ella:

Mire Ud., he aquí este refulgente vaso de agua fría. Si yo… con su permiso… lo bebo, miro entonces la pequeña superficie de agua que en él se inclina, y pienso mi parte.

Pienso en realidad:

Ahora sobre un camino ardiente, con la compañía, y una polvareda, y un calor, y esta pesada nube oliendo a hombre sobre las filas, la camisa se pega al cuerpo, en los muslos se enconan las llagas que me pesqué, y la mochila pesa… y para qué todo esto… Dios mío… ahora un vaso de agua fría… y ¡nada es verdad! – Aquí está el vaso de agua fría, y no voy a bebérmelo así simplemente hasta el fondo, no, saboreo su frescura, lo dejo correr gorgoteando por la garganta, bebo con las agallas como un pez, paladeo todos los sufrimientos que no tengo que sufrir… Mire Ud., esto es un gran placer.

Y así hago en muchas circunstancias de la vida.

En mi ámbito, como puede apreciarlo, reina en verdad la modestia. Pero piense, en todo lo que no está aquí:

Ando de un lado a otro, y ningún jefe me dice: ‹Por supuesto, si no se llega puntualmente a la mañana, hay a la tarde mucho que hacer.›

Ningún médico me dice: ‹A ver, ¡pase – lo voy a manosear un poquito! ¡Enfermera! La cocaína… más atrás la cabeza… más…›

Ninguna mujer me dice: ‹¡Ahá! ¡Ah, pero mira un poco! ¿Y la carta de Hedy? ¿Eso tampoco fue nada, no es cierto? ¡No, eso no fue nada! Y como Fanny ayer… crees que no vi los ojos saltones con que miraste a Fanny, y encima en mi presencia, no podéis esperar siquiera a que yo salga de la habitación… ¡eres un viejo cabrón! Te da lo mismo quién sea… con tal de que ella…›

Ningún empleado consular dice: ‹Venga por la visa mañana otra vez. Para ella necesitamos un certificado de vacunación de su abuela y una constancia escrita de que Ud. no va a abrir en nuestro país un criadero de papagayos. Y… ¿padece de enfermedades contagiosas?… ¿o es Ud. bolchevique…?›

Ningún vicepresidente partidario me hace público testimonio de su ‹posición›.

Ninguna caprichosa señorita me comunica que hoy no quiere, y que no querrá nunca más.»

¡Piense, en todo lo que no está aquí! Mire Ud., esto es un gran placer.

¿Estoico? Ah, por favor. ¿Marco Aurelio? ¿Parezco acaso un emperador romano? No, nada de eso. Tan sólo, he aprendido en la guerra:

Si se tiene siempre presente cuánta desdicha hay en el mundo, y que uno por casualidad no participa de ella, el sabor del instante es dos veces mejor. Yo no vivo en las cimas de la existencia. Sin embargo, en las cimas de la existencia viviría uno de buen grado. Cavo entonces mi pequeña cueva y miro hacia abajo, hacia la insondable hondura… Dicha privada.

 

 

MANCHER LERNTS NIE

Zu dir kommt kein Geld – zu dir nicht.

Erstens kommt Geld überhaupt nur dahin, wo schon etwas ist, Geld kommt zu Geld; in den Dalles fallen nur manchmal die Lotteriegewinne, bei deren Eintrudelung die armen, alten Zeitungsabonnentinnen die mürben Hände über dem Kopf zusammenschlagen und vor Fassungslosigkeit zu weinen anfangen. (Fettdruck.) Darauf geloben sie, sich eine Nähmaschine und eine Gurkenfabrik zu kaufen und fürderhin ein andres Leben zu führen. Das sind so Märchen…

Zweitens kommt zu dir kein Geld, weil du es nicht zündend genug liebst. Na ja, du möchtest es gern haben… aber damit ist es nicht getan. Gern haben? Du sollst nicht nur begehren deines Nächsten Bankkonto – du mußt Geld inbrünstig lieben, dich darauf herumsielen, es in die Körperhöhlungen klemmen, na, lassen wir das. Vor allem aber kommt es nicht zu dir, weil es sieht, wie du es ausgibst. Du gibst es falsch aus.

Nicht verschwenderisch … das ist wieder eine andre Sache. Nein, du gibst es aus, so –: »Bitte, was bin ich Ihnen schuldig? Hier …« Ganz falsch.

Solange du nicht weißt, was Geldauszahlen bedeutet, solange wirst du kein Geld haben. Zahlen ist himmlische Gnade, Barmherzigkeit, Manna, Segen und unendliche Herablassung. Die wird nicht so leicht ausgeteilt, mein Lieber.>

Zu dir kommt das Geld nicht, weil du immer noch nicht gelernt hast: Wenn man von dir Geld haben will, so mußt du zunächst einmal das sagen, was jeder normale Mensch sagt, wenn man etwas von ihm haben will: Nein. Der, der von dir Geld haben will, sei dein Gegner, der Gottseibeiuns, dein Todfeind. So mußt du ihn behandeln.

Das will gekonnt sein. Nun komme mir ja nicht und erzähle: Ja, aber der andre hat doch für mich etwas geliefert, gearbeitet, getan… Du Hammel. Als obs darauf ankäme! Er ist der Feind, hör doch.

Sag erst einmal zu ihm: Nein. Dann: »Zeigen Sie mal her. Wieso drei Mark vierzig? Sie sind wohl verrückt?« – Und dann nimm einen Bleistift und streiche an der Rechnung herum. Und dann handele ihm die Hälfte ab. Und dann hol die Brieftasche heraus. Und leg die Rechnung hinein. Und zahle nicht. Und laß den andern warten. Wer zahlt dir? Also.

Und wenn du + + + einmal zahlst, so nach langer, langer Zeit und nach Abzug eines Skontos, den du dir am besten nach dem Diskont in Liberia bei 54 Grad im Schatten ausrechnest –: dann mußt du den, der das Geld von dir zu bekommen hat, ordentlich demütigen. Das kannst du doch für dein Geld verlangen, daß er dasteht und Gott dankt und gewissermaßen den Hut in den Händen dreht. »Na …« mußt du dann sagen: »Na … da! Fang auf! Is jut.« So zahlt man. Früher haben einem die Kerle wenigstens die Hände geküßt; heute geben sie einem eine Quittung … verdammte Zeit. Gibs ihm, wenn dus ihm gibst!

Siehst du: das mußt du wissen, für den Fall, daß du einmal in die ärgerliche Lage kommen solltest, etwas zahlen zu müssen. Zahlen ist: Gnade mit einem Fußtritt. Und besonders für den, der sich nicht wehren kann.

Aber du hörst ja nicht. Und daher kommt zu dir kein Geld – zu dir nicht. Mancher lernts eben nie.

1930

ALGUNOS NO APRENDEN NUNCA

A ti no va el dinero – a ti no.

En primer lugar, el dinero sólo va donde ya hay algo, el dinero va al dinero; en la miseria caen sólo a veces los premios de la lotería, ante cuya parsimoniosa aparición, las pobres ancianas suscriptoras de periódicos se llevan las mórbidas manos a la cabeza y se largan a llorar desconcertadas. (Negrita.) Entonces juran comprarse una máquina de coser y una fábrica de pepinos y llevar en adelante una vida diferente. Ésos son cuentos de hadas…

En segundo lugar, el dinero no va a ti, porque no lo amas con suficiente ardor. Bueno, te gustaría tenerlo… pero con eso no alcanza. ¿Gustarte tenerlo? No sólo debes codiciar la cuenta bancaria de tu prójimo – debes amar el dinero fervientemente, revolcarte sobre él, enclavártelo en las cavidades corporales, bueno, dejémoslo ahí. Pero, sobre todo, no va a ti, porque ve cómo lo gastas. Lo gastas mal.

No despilfarrando… eso es otra cosa. No, lo gastas, así –: «Por favor, ¿cuánto le debo? Tome…» Muy mal.

Mientras no sepas lo que significa pagar dinero, no tendrás dinero. Pagar es clemencia celestial, misericordia, maná, bendición e infinita condescendencia. Y ésa no se prodiga tan fácilmente, querido mío.

A ti no va el dinero, porque sigues sin haber aprendido: Si alguien quiere dinero de ti, ante todo debes decir lo que toda persona normal dice cuando se quiere algo de ella: No. El que quiere dinero de ti ha de ser tu contrincante, el Espíritu Maligno, tu enemigo mortal. Así debes tratarlo.

Eso requiere habilidad. Y ahora tampoco vengas a contarme: Sí, pero el otro ha entregado, ha trabajado, ha hecho algo para mí… ¡Alcornoque! ¡Como si eso importara! Él es el enemigo, escúchame.

Primero dile: No. Luego: «Déjeme ver. ¿Por qué tres marcos cuarenta? ¿Está loco?» – Y luego toma un lápiz y hazlo vagar por la factura. Y luego regatéale la mitad. Y luego saca la cartera. Y guarda la factura en ella. Y no pagues. Y haz que el otro espere. ¿Quién te va a pagar? Bueno.

Y cuando + + + llegues a pagar, después de un largo, largo rato, y después de la deducción de un descuento, calculado preferentemente según la tasa en Liberia con 54 grados a la sombra –: entonces, al que tiene que recibir de ti dinero, debes humillarlo debidamente.

Eso es lo que puedes exigir por tu dinero, que se quede ahí dando gracias a Dios y, por así decirlo, gire el sombrero entre las manos. «Bueno…» tienes que decir después: «¡Bueno… ahí tienes! ¡Agárralo! ’stá bien.» Así se paga. Antes, los tipos al menos le besaban a uno las manos; hoy, le dan a uno un recibo… maldita época. ¡Dáselo, si se lo das!

Ya ves: esto tienes que saber, para el caso en que alguna vez hubieras de encontrarte en la enojosa situación de tener que pagar algo. Pagar es: clemencia con una patada. Y sobre todo para aquél, que no puede defenderse.

Pero no escuchas. Y por eso no va a ti el dinero – a ti no. Y… algunos no aprenden nunca.

 

COLLOQUIUM IN UTERO


Ein trüber Herbsttag im Mutterleib. Zwei Stück Zwillinge, Erna und Max, legen sich bequem und sprechen leise miteinander.

 

»Mahlzeit!«

»Mahlzeit! Na, gut geschlafen…?«

»Soweit man bei diesem Rummel schlafen kann – es sind bewegte Zeiten. Ich träume dann immer so schlecht.«

»Was hast du bloß?«

»Du bist gut! Was ich habe! Hier, hast du das gelesen, im Reichsverbandsblatt Deutscher Leibesfrüchtchen?«

»Nein. Was steht da?«

»Da steht: Warnung vor dem juristischen Studium. Fünfzigtausend Primaner legen die Reifeprüfung ab. Hundertunddreißigtausend stellenlose Akademiker, es kann auch eine Null mehr sein, ich kann das bei der Beleuchtung nicht so genau unterscheiden. Warnung vor dem Veterinär-Studium. Warnung vor Beschreitung der Oberförster-Laufbahn. Warnung… und so geht das weiter.«

»Na und?«

»Na und… du dummes Keimbläschen! Willst du mir vielleicht sagen, was man denn eigentlich noch draußen soll? Nun fehlt nur noch die Warnung vor einem Beruf!«

»Vor welchem?«

»Vor dem eines Deutschen. Aber, wenn das so weiter geht: ich bleibe hier.«

»Ich gehe raus.«

»Warum?«

»Weil es unsre Pflicht ist. Weil wir heraus müssen. Weil im Kirchenblatt für den Sprengel Rottenburg und Umgegend steht: Das Leben im Mutterleib ist heilig. Lieber zehn Kinder auf dem Kissen als eines auf dem Gewissen, steht da. Und die Präservativ-Automaten sind auch aufgehoben. Wir stehen, mein Lieber, unter dem Schutz der Staatsanwaltschaft und der Kirche!«

»Draußen?«

»Nö, draußen nicht. Bloß drin.«»Na, da bleib doch hier!«

»Wir haben nur für neun Monate gemietet, das weißt du doch!«

»Es ist, um sich an dem eignen Nabelstrang aufzuhängen! Ich für mein Teil bleibe drin!«

»Du bleibst nicht drin. Sei froh, daß wir nicht dreie sind, oder vier, oder fünf, oder sechs…«

»Halt! Halt! Wir sind doch nicht bei Karnickels!«

»Es ist alles schon mal dagewesen, Deutschland kann keine Kinder ernähren, nur Kartelle. Deutschland braucht Arbeitslose!«

»Ich bleibe drin.«

»Ich geh raus!«

»Du gehst nicht raus! Streikbrecher!«

»Pergamentfrucht!«

»Dottersack!«

(Gestrampel)

Die Mutter: »Was er nur hat –?«

 

COLLOQUIUM IN UTERO


Un triste día de otoño en el seno materno. Dos mellizos, Erna y Max, se tiende, poniéndose cómodos, y dialogan en voz baja.

«¡Buen provecho

«¡Buen provecho! Bueno, ¿dormiste bien…?»

«Hasta donde se puede dormir bien con este barullo… son tiempos agitados. Después tengo siempre sueños pesados.»

«¿Pero qué te pasa?»

«¡Tú sí que eres bueno! ¡Qué me pasa! Mira, ¿has leído esto, en el periódico de la Federación Imperial de Fetos Alemanes?»

«No. ¿Qué dice?»

«Ahí dice: Advertencia sobre la carrera jurídica. Cincuenta mil alumnos del último año rinden el examen final del bachillerato. Ciento treinta mil académicos sin empleo, puede incluso haber un cero más: con esta iluminación no puedo distinguir el número con exactitud. Advertencia sobre la carrera veterinaria. Advertencia sobre el ingreso a la carrera de Inspección General de Montes y Plantíos. Advertencia… y así sigue.»

«Bueno, ¿y qué?»

«Y qué… ¡estúpida blástula! ¿Quieres decirme, por ventura, qué le queda aún a uno por hacer allá fuera? ¡Tan sólo falta ahora la advertencia acerca de una profesión!»

«¿Acerca de cuál?»

«Acerca de la de ser alemán. Pero, si esto sigue así: yo me quedo aquí.»

«Yo salgo.»

«¿Por qué?»

«Porque es nuestro deber. Porque tenemos que salir. Porque en el periódico de la Diócesis de Rottenburg y alrededores dice: la vida en el seno materno es sagrada. Mejor diez niños en la querencia que uno sobre la conciencia, dice allí. Incluso las máquinas expendedoras de preservativos han sido suprimidas. Estamos, querido mío, bajo la protección de la Fiscalía y de la Iglesia.»

«¿Afuera?»

«Nooo, afuera no. Únicamente adentro.»

«Bueno, ¡entonces quédate aquí!»

«Alquilamos sólo por nueve meses, ¡ya lo sabes!»

«¡Es para colgarse del propio cordón umbilical! ¡Yo, por mi parte, me quedo aquí!»

«Tú no te quedas aquí. Alégrate de que no seamos tres, o cuatro, o cinco, o seis…»

«¡Alto, alto! ¡No estamos en casa de la familia Conejo!»

«No hay nada nuevo bajo el sol. Alemania no puede alimentar niños, sólo cárteles. ¡Alemania necesita desocupados!»

«Yo me quedo adentro.»

«Yo salgo.»

«¡Tú no sales! ¡Rompehuelgas!»

«¡Fruto apergaminado!»

«¡Membrana vitelina!»

(Pataleo)

La madre: «¿Pero qué tendrá…?»

(1930)

 

[Trad.: Héctor A. Piccoli]