Falter,... / Mariposa,...

 

 

157 - 1623

De la ambición humana

 

Mariposa, no sólo no cobarde,
mas temeraria, fatalmente ciega,
lo que la llama al Fénix aun le niega,
quiere obstinada que a sus alas guarde;

pues en su daño arrepentida tarde,
del esplendor solicitada, llega
a lo que luce, y ambiciosa entrega
su mal vestida pluma a lo que arde.

Yace gloriosa en la que dulcemente
huesa le ha prevenido aguja breve:
¡suma felicidad a yerro sumo!

No a mi ambición contrario tan luciente,
menos activo sí, cuanto más leve,
cenizas la hará, si abrasa el humo.

157 - 1623

Von menschlichem Ehrgeiz

 

Falter, von nicht nur nicht feigem Gemüte,
auch verwegen, verhängnisvoll geblendet,
was die Flamme dem Phönix selbst nicht schenket,
trotzig will er, daß Flügel es behüte,

dieweil bereuend nur zu spät sein Leid,
er, ganz verlockt von all der Pracht, erreicht
was leuchtet, und ehrgeizig überreicht
dem Brande seiner Feder schlechtes Kleid.

Im süßen Grabe liegt er jetzt glorreich,
das eine winz’ge Nadel (1) hergerichtet – 
dem höchsten Irrtum, höchste Seligkeit!

Nicht mein Ehrgeiz von Gegner wird vernichtet,
der so leuchtend, je leichter er sei auch,
wohl minder wirkend, wenn verbrannt vom Rauch.

(1) Eine andere Leseart (‹abeja› statt ‹aguja›): ›das eine winz’ge Biene hergerichtet‹.